EINEN SCHRITT VOR DEM KRIEG

Ausstellung mit Werken von ukrainischen Künstler*innen

Stadtmuseum, Kreuzgang 

23.4. bis 5.6.2022

In der vergangen Woche sind der Künstler Petro Antyp und seine Familie sowie die Kunsthistorikerin der Nationalen Kunstakademie Kiew, Maryna Strelsova, in Paderborn eingetroffen. Sie haben Gemälde und Skulpturen mitgebracht, die das Stadtmuseum ab dem 23. April im Kreuzgang zeigen wird. Die Städtischen Museen und Galerien möchten damit ein Zeichen setzen und die Künstler*innen aus der Ukraine unterstützen. Kulturdezernent Carsten Venherm und Kulturamtsleiter Christoph Gockel-Böhner unterstützen das kurzfristige Projekt ausdrücklich.

Seit Beginn des russisch-ukrainischen Krieges im Jahr 2014 befinden sich ukrainische Künstler*innen ununterbrochenen in einer Situation der Anspannung, Unsicherheit und Unruhe. Bewusst oder unbewusst, explizit oder indirekt – der militärische Diskurs in ihrem Leben ist seit acht Jahren täglich präsent. 

In der Ausstellung „Einen Schritt vor dem Krieg” geht es um die Schrecken des Krieges und um die Vorahnung dieser aktuellen Ereignisse. Russlands völkerwiderrechtlicher Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 hat die Prozesse in der zeitgenössischen Kunst der Ukraine beschleunigt. Basierend aus den persönlichen Erfahrungen des Jahres 2014 haben die aus der Region Donezk stammenden Künstler Petro Antyp und Sergij Sakharow die Ereignisse des Krieges bereits erahnt – beide mussten aufgrund ihrer pro-ukrainischen und pro-europäischen Haltung ihre Heimat verlassen und suchten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Zuflucht. Am 24. Februar dieses Jahres holte der Krieg sie erneut ein. 

Das Stadtmuseum (kuratiert von Markus Runte) zeigt eine von Petro Antyp zusammengestellte Auswahl mit Werken von Sergij Sakharow, Oleksandr Serdyuk, Igor Panchuk, Oleksii Konoshenko, Victoriia Romanchuk und Petro Antyp selbst. Sie sind vor und während des Krieges entstanden. Es sind eindrucksvolle Zeugnisse unvorstellbarer Ereignisse eines sinnlosen Krieges – Vorahnungen und Reflexionen, die nicht nur die Menschen in der Ukraine betroffen macht. Die Gemälde und Skulpturen sind unter schwierigen Umständen direkt aus Kiew, Hauptstadt der Ukraine, von Petro Antyp und Maryna Streltsova nach Paderborn gebracht worden. 

Der Eintritt zur Ausstellung in den mittelalterlichen Kreuzgang des Stadtmuseums ist frei. Besucher*innen haben die Möglichkeit anstatt dessen zu spenden.